Kurhaus und Bénazet

Autorin: Sabeth Splietorp

Jean-Jaques Bénazet, schon bald bezeichnet als „le roi de Bade“, übernahm 1838 als Pächter die Spielbank. Kurz zuvor war in Paris das Glückspiel verboten worden.

Der Betreiber von 10 Spielcasinos im eleganten Palais Royal in Paris schuf in kürzester Zeit ein Vergnügungs-Imperium von internationalem Format. Generös investierte er einen Großteil der Gewinne in die Stadt, die aufzubauen er sich anschickte.

Der routinierte Entrepreneur des Gesellschaftslebens schuf eine kurörtliche Infrastruktur sowie kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen, wie man sie sonst nur von Metropolen kannte.

Sein Sohn Edouard setzte diese Arbeit fort, zusammen mit seinem Vater und Schwager Dupressoir legte er die Pferderennbahn in Iffezheim an. Das „badische Longchamp“ kostete ein Vermögen. Bénazet zahlte für die Bahn und 3 Tribünen 300.000 Franken.

Das Kurhaus

Das Kurhaus oder „maison de conversation“ ist ein absolutes Muss im Kanon der Kurgebäude.

Das von Weinbrenner 1824/25 erweiterte und umgebaute ehemalige Promenadenhaus machte Bénazet zum Zentrum seines Amüsier- und Unterhaltungsviertels von gesellschaftlichem Niveau.

In Baden-Baden und in Wiesbaden wurde ein vielfach verbreiteter Bautypus für Kurhäuser entwickelt:

Ein lang gestreckter Grundrisstypus mit dem zentralen Festsaal, seitlichen Galerie-Trakten, Eckpavillons und mehreren kleinen Nebensälen.

Hier ließ Bénazet nach der Übernahme des Conversationshauses 1838 den Ostflügel und den Mittelbau umgestalten im neobarocken Stil. Hierzu verpflichtete er den Pariser Innengestalter Cicéri. Das Ergebnis war eine beträchtliche Vergrößerung.

Das Gebäude erhielt eine neue Fassade und war konzipiert als dreigliedriger, klassizistischer Bau mit einer offenen Galerie und vorgelagerten korinthischen Säulen. Und erhielt nun vier große Prunksäle, entworfen vom Dekorateur Séchan aus Paris, im Stil von Louis XIII, Louis XIV, Louis XVI und dem 2ième Empire.

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