Die Lichtentaler Allee

Autorin: Sabeth Splietorp

Für die Gestaltung 1775 wurde die staatliche Badkommission eingesetzt. Ihre Planungen sind die Herstellung von parallel zur Allee verlaufenden Fußwegen, die Fortführung der Allee bis zum Kloster vor und den Abschluss an der Ölbrücke (heute: Fieserbrücke). Der Fußweg zwischen Allee-Haus und Kettenbrücke wurde mit Pappeln angelegt.

1809 willigt das Kloster ein, den Weg zwischen Hirtenhäuschen und Kloster mit Ahorn und Pappeln zu bepflanzen. 1814 wurde die Allee mit der Promenade vor dem Gesellschaftshaus, später Kurhaus, verbunden.

1810 wurde der Bereich zwischen Badischen Hof, dem ältesten Luxushotel Deutschlands, und dem Maison de Conversation mit exotischen Bäumen, Sträuchern und Blumenbeeten als Englischer Garten gestaltet.

1975 wurde die Klosterwiese in den Landschaftsgarten integriert. Die gärtnerischen Anlagen stellen ein wesentliches Element von Kurorten des 19 Jahrhunderts dar. Im Zusammenhang mit angrenzenden Hotels und Villengärten bilden sie einen Freiraum, der die Stadt prägt. Es gibt nun ein Wegenetz, Pflanzungen exotischer Gehölze und Gehölzgruppen, eine individuell kunstvoll inszenierte Natur im Gegensatz zur Norm des Barockgartens. Finessen, die den Blick des Betrachters unmerklich lenken: Blickachsen geschwungene Wege mit immer neuen Ansichten. Der Betrachter selbst wird in Bewegung gesetzt. Im Unterschied zum geometrisch statischen System des Barockgartens erzeugt die Natur ein Bild, das nie still steht, es gibt eine permanente Entwicklung. Wasser als Gestaltungselement wird nicht mehr reglementiert. Hier sind es 26 Brücken und Stege, oft vom öffentlichen Raum zum privaten, z. B bei den Hotels oder kleinen Villen. Dieser Raum aber fungiert auch als korrespondierender Part und vergrößert den wahrgenommenen Raum.

Die Lichtentaler Allee als Gartendenkmal

2021 wurde die Lichtentaler Allee in ihrer Gesamtheit unter Einbeziehung der Kaiserallee, des Kurgartens und des Michael-Berges in die Liste der Kulturdenkmale für Baden-Württemberg aufgenommen.

Mit dem Parkpflegewerk 1992 entstand eine systematische Bestandsaufnahme des gesamten Parks und ein Konzept für die weitere Entwicklung dieses historischen Gartens. Gegenwärtig wird eine Fortschreibung des Parkpflegewerkes erarbeitet, wobei auch die Probleme des Klimawandels berücksichtigt werden, um die Anlage zu ertüchtigen und zukunftsfest zu machen und die besonderen Bäume: Solitäre, Trauerbuche am Steinbrunnen, Ginkgo Gruppe gegenüber staatlicher Kunsthalle, Eichen am Alleehaus, Trompetenbäume an der Augusta Brücke und dem ehemaligen Mini-Golfplatz, Duftesche am Coubertin Merkmal, Rosengarten, Gönneranlage, Rosen -Neuheiten-Garten Beutig, möglichst zu erhalten.

So kommen die Eichen nicht mehr zurecht mit den Umwelt-Bedingungen: sieben junge Eichen sind trotz Bodenverbesserung und Düngung im Sommer abgestorben andere werden folgen. Auch Buchen mussten bereits gefällt werden. Man sieht viele schüttere Bäume mit schwacher Belaubung. In den Wurzeln leben Pilze, die Bäume sterben ab. In den 50er Jahren hat man die Eichen durch Tulpenbäume ersetzt da sieht es noch schlimmer aus. Die Restwandstärke erreicht die erforderlichen 1/3 des Durchmessers oft nicht mehr. Die Bäume verfaulen von innen heraus, auch der Hallimasch-Pilz am Baum blockiert die Leitungsbahnen, so daß der Baum seine Vitalität verliert. Die Folge ist Fällung. Rosskastanien, Rotbuche, Bergmammutbaum… sie alle werden wir wohl verlieren und müssen sie durch resistentere Spezies ersetzen.

Zwischen 1850 und 1870 entstand das Konzept des Englischen Landschaftsparks gestaltet von Johann Michael Zeyher, der das Programm umsetzte mit Exoten aus Übersee und einer Vielzahl bis dahin unbekannten Spezies. Ein Arboretum von mehr als 300 verschiedenen Gehölzen.

Er war es auch, der die Verbindung  zwischen Badischem Hof und Kurhaus anlegte.
Eine verheerende Überschwemmungen der Oos führte zu einer Regulierung durch Tulla, was zum Verkauf vieler anrainender Grundstücke an die Stadt führte und so eine Erweiterung der Allee bewirkte.

Zum Gestaltungselement Wasser gehören 26 reizvolle Brücken und Stege – oft vom öffentlichen  zum privaten Raum führend – z.B. bei den Hotels oder  Villen.
Für die Pflege der Bäume, der Rasen- und Wiesenflächen von 54 000 qm, der Wege, Brunnen  und  Bänke sind  gegenwärtig 18 Gärtner zuständig. 

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Freundeskreis
Lichtentaler Allee e.V. –
Initiative Weltkulturerbe
Peter Dippold
Im Brügel 11
76530 Baden-Baden

Email: info@lichtentalerallee.de
Tel.: 07221-4034604

Verantwortlich für den Inhalt (V.i.S.d.P.)
Peter Dippold


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